LSBB fordert Aufstockung statt Kürzungen im sozialen Bereich - Zahlung der Inflationsausgleichprämie an Rentner*innen jetzt!

Pressemitteilung vom 24.10.2024

Der Landesseniorenbeirat (LSBB) warnt: Die Altersarmut in der Hauptstadt hat einen neuen Höchststand erreicht. Aktuellen Zahlen zufolge erhalten (Stand 31. März 2024) rund 57.000 Senior*innen und 40.000 Menschen mit voller Erwerbsminderung in Berlin Grundsicherung im Alter. Jeder fünfte Senior ist armutsgefährdet – eine Zahl, die vermutlich noch höher ist.

Die Inflationsrate und die rasant ansteigenden Preise in Bereichen wie Energie, Mobilität, Wohnen und Lebensmittel verschärfen die finanzielle Situation der Betroffenen erheblich. Dies hat direkte Auswirkungen auf die soziale Teilhabe älterer Menschen und erhöht das Risiko von Einsamkeit, betont Eveline Lämmer, die Vorsitzende.

Der bestehende Bedarf nach sozialen Angeboten wird durch Kürzungen im sozialen Bereich massiv gefährdet. Laut einer aktuellen Änderung der Haushaltsvorschriften der Senatsverwaltung für Finanzen ist „[d]er Abschluss von Zuwendungsverträgen oder Zuschüssen für das Jahr 2025 […] zu unterlassen. Die Regelung gilt bis 30.11. 2024.“ Diese Regelung würde zu Kürzungen entscheidender Präventionsangebote, Beratungsstellen und sozialer Einrichtungen, die für die Unterstützung von Senior*innen und anderen bedürftigen Gruppen unerlässlich sind, führen. Eine Destabilisierung der sozialen Infrastruktur führt auf direktem Weg zur Verschärfung von Armut.

„Wir fordern ein menschenwürdiges Leben im Alter ohne die Notwendigkeit, Flaschen aus Papierkörben zu sammeln“, erklärt Eveline Lämmer, Vorsitzende des LSBB. „Die Folgen der Inflation wurden auf Bundes- und Landesebene bisher nicht ausreichend aufgefangen. Es ist die Pflicht der Politik, nach dem grundgesetzlich gebotenen Sozialstaatsprinzip soziale Ungerechtigkeiten zu verhindern und zu beseitigen. Rentner*innen haben Anspruch auf die Inflationsausgleichprämie noch 2024 – das ist gerecht!“

Der LSBB ruft alle Mitstreiter*innen auf, sich am 6. November 2024 um 11:00 Uhr an der Kundgebung des Bündnisses "Inflationsausgleich auch für Rentner*innen" vor dem Brandenburger Tor zu beteiligen. Das Bündnis setzt sich für eine gerechte Politik und den Inflationsausgleich ein.

Die entsprechende Online-Petition finden Sie hier: https://weact.campact.de/petitions/3-000-euro-inflationsausgleich-auch-fur-rentner-innen-jetzt

Für Rückfragen steht Ulli Stangen unter 0160 94594647 zur Verfügung.